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Kryptos für Einsteiger So funktioniert das Bitcoin-Halving – und diesen Einfluss hat es auf den Kurs

Nachdem der Bitcoin-Kurs am 13. März 2024 ein neues Allzeithoch von 73.000 US-Dollar erreichte, pendelt er Ende Mai 2024 wieder um die 68,000-Euro-Marke. Einige Anleger ärgerten sich vielleicht darüber. Aber wer länger dabei ist, dessen Investment ist immer noch gut auf Kurs.

Wie es mit dem Kurs in den kommenden Monaten weitergeht, bleibt spannend. Denn am 21. April 2024 hat das Bitcoin Halving stattgefunden und im Nachgang meist für starke Kursschwankungen gesorgt. Wir erklären dir daher in diesem Artikel genau, was es mit dem sogenannten Halving auf sich hat und wie sich der Bitcoin-Kurs dadurch bewegen könnte.

​​​Was passiert mit dem Bitcoin-Kurs rund um das Halving?

„Das Bitcoin-Halving hat direkte Auswirkungen auf den Kryptowährungsmarkt. Es beeinflusst den Preis von Bitcoin sowie die Marktvolatilität“, schreibt Daniel Wenz, Co-Gründer von Bitcoin2go in seinem Gastbeitrag für DAS INVESTMENT. Das Halving hat meistens einen langfristigen Preisanstieg zur Folge, der sowohl durch Spekulation als auch durch echte Angebotsverknappung angetrieben wird, erklärt Wenz.

Kurzfristig schwanken die Kurse meist stärker. Diese Volatilität zeigt auch die folgende Tabelle mit den Bitcoinkursen 30 Tagen vor den vergangenen Halvings und danach:

Die prozentuale Entwicklung des Bitcoin-Kurses im Überblick:

Quelle: eigene Berechnungen mit Daten von statmuse.com/money, Stand: 19. März 2024

Die erste Tabelle enthält die Schlusskurse des Bitcoins in US-Dollar, einen Monat vor den Halvings und einen Monat danach; die untere zeigt, wie sich der Bitcoin-Kurs jeweils 30 Tage bis zum Halving und in den 30 Tagen nach dem Halving entwickelt hat.

Die untere Tabelle liest sich so: Beim ersten Halving lag der Bitcoin-Kurs beim Halving 16,92 Prozent über dem Kurs einen Monat zuvor. In dem Monat nach dem Halving ist der Bitcoin-Kurs um 8,66 Prozent nach oben geklettert.

Bisher hat das Bitcoin-Halving dreimal stattgefunden. Eine einheitliche Entwicklung lässt sich bei den bisherigen Halvings in einem 30-Tage-Zeitraum davor und danach aus der Tabelle nicht erkennen. 30 Tage sind allerdings auch ein sehr kurzer Zeitraum.

Bitcoin-Kurs stieg bisher langfristig nach Halvings an

Anders als in dem 30-Tage-Zeitraum sieht es aus, wenn man sich die Preisentwicklung des Bitcoin-Kurses 150 Tage nach dem Halving anschaut. Bei allen drei Halving-Terminen ist der Kurs danach angestiegen.

  • Erstes Halving am 28. November 2012: Am Tag des Halvings lag der Bitcoin-Kurs bei etwa 12,35 US-Dollar. In den Monaten nach dem Halving stieg der Kurs signifikant an und lag 150 Tage später bei etwa 127 US-Dollar​​​​.
  • Zweites Halving am 9. Juli 2016: Der Kurs am Tag des Halvings lag bei etwa 650,53 US-Dollar. Auch hier folgte eine Preissteigerung, und 150 Tage später lag dieser bei rund 758,81 US-Dollar​.
  • Drittes Halving am 11. Mai 2020: Der Bitcoin-Kurs am Halving-Tag betrug etwa 8.821,42 US-Dollar. 150 Tage nach dem Halving lag er bei knapp 10.943 US-Dollar.

Die Verknappung des Angebots hatte in der Vergangenheit regelmäßig starke Kurssteigerungen zur Folge, einschließlich eines rund 15 Monate andauernden Bullenmarkts, schreibt der frühere DAS-INVESTMENT-Redakteur und Fondsmanager Sven Stoll: „Nach dem ersten Halving im November 2012 stieg der damals noch relativ unbekannte Bitcoin innerhalb eines Jahres um beeindruckende 10.000 Prozent.“

Fondsmanager Alexander Prinz von LBBW AM geht auch beim diesjährigen Halving von einem weiteren Kursaufschwung des Bitcoin aus. Um von den steigenden Bitcoin-Kursen zu profitieren, hält Prinz Investments in Unternehmen für interessant, die das Minen von Bitcoins und anderen Kryptowährungen möglich machen. Dazu gehören aus seiner Sicht vor allem Hersteller von Computerprozessoren und Halbleitern.

Durch Investitionen in Chiphersteller wie Nvidia und andere Unternehmen, die vom Bitcoin-Boom profitieren oder Investments in stärker diversifizierte aktive Fonds könnten Anleger laut Prinz am Aufschwung der Kryptowährung partizipieren; und zwar ohne dabei hohe Risiken einzugehen, die bei einer Investition in Kryptowährungen durch die hohe Volatilität entstehen könnten.

Denn der Bitcoin-Kurs schwankt seit seinem Start 2009 sehr stark. Die folgende Tabelle zeigt die volatile Kursentwicklung des Bitcoins in den vergangenen zehn Jahren.

Bitcoin-Kurs von 2014 bis 2024: Der Kurs der größten Kryptowährung in US-Dollar schwankt beträchtlich. © Coinmarketcap, Abfrage am 19. März 2024

Rund um das Halving kann sich diese Marktvolatilität noch verstärken. Denn Anleger und Trader versuchen laut Wenz oft, die Auswirkungen des Events zu antizipieren, was zu Preisfluktuationen führen kann. Besonders in den Wochen vor und nach dem Halving ist die Volatilität aus Sicht des Experten „oft erhöht“.

Für die Entwicklung der Bitcoin-Kurse spielen laut Wenz neben dem Halving aber immer auch externe Faktoren wie Regulierungen, makroökonomische Trends und technologische Entwicklungen eine Rolle.

Bitcoin-Halving sorgt für mehr Volatilität

Viele Experten sind sich beim diesjährigen Halving uneinig, ob es schon eingepreist sein könnte oder nicht. Denn knapp einen Monat vor dem Halving gab es bisher noch nie ein Allzeithoch wie dieses Jahr am 13. März, als der Kurs durch die Genehmigung mehrerer Bitcoin-Spot-ETFs in den USA einen neuen Rekord erreichte.

Volatilität hin oder her, viele Experten erwarten langfristig einen Kursanstieg nach dem Halving.

Während die kurzfristigen Auswirkungen schwer vorherzusagen sind, besteht allgemein die Erwartung, dass die langfristigen Effekte positiv sein werden.

Zu dieser positiven Einschätzung gelangen einige Experten und der Chatbot ChatGPT. Ob sie recht behalten, ist schwer zu sagen. Denn niemand kann mit Sicherheit voraussagen, wie sich der Bitcoin-Kurs in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt wird.

Was allerdings sicher ist, ist, dass das Halving die Menge der neuen Bitcoins, die in das System kommen, also quasi die Geldschöpfung, halbiert und den Bitcoin dadurch deflationär macht. Wir erklären dir im folgenden, wie das funktioniert.

Was ist das Bitcoin-Halving?

Das Bitcoin-Halving ist ein automatisiertes Ereignis innerhalb des Bitcoin-Netzwerks, das etwa alle vier Jahre stattfindet und im Code verankert ist.

Das Halving sorgt dafür, dass die Belohnung für das Hinzufügen neuer Blöcke zur Blockchain nach 210.000 gelösten Rechenaufgaben halbiert wird. Dieser Mechanismus dient dazu, das Angebot neuer Bitcoins zu verlangsamen.

  • Als Mining wird der Prozess bezeichnet, durch den neue Bitcoin-Transaktionen verifiziert und zur Bitcoin-Blockchain hinzugefügt werden. Dafür sorgen sogenannte Miner mit ihren Rechnern. Die Teilnehmer in dem Netzwerk lösen dazu alle gleichzeitig komplizierte Rechenaufgaben.
  • Der erste Miner, der die Rechenaufgabe löst, darf einen neuen Block zur Blockchain hinzufügen und wird dafür mit Bitcoins belohnt. Dies wird als Blockbelohnung bezeichnet.
  • Im Durchschnitt lösen Miner alle zehn Minuten eine neue Rechenaufgabe, wodurch dann ein neuer Transaktionsblock und neue Bitcoins, die Blockbelohnung, in das Netzwerk eingespeist werden. So funktioniert dieGeldschöpfung beim Bitcoin.

Wie haben sich die Blockbelohnungen entwickelt?

Bisher haben sich die Blockbelohnungen beim Halving so entwickelt:

  • 28. November 2012: Beim ersten Halving wurde die Blockbelohnung von 50 auf 25 Bitcoins reduziert.
  • 9. Juli 2016: Das zweite Halving reduzierte die Blockbelohnung weiter auf 12,5 Bitcoins.
  • 11. Mai 2020: Beim dritten Halving wurde die Blockbelohnung auf 6,25 Bitcoins halbiert.

Beim vierten Halving im April 2024 halbiert sich die Blockbelohnung auf 3,12 Bitcoins.

Durch das Halving halbiert sich also die Rate, mit der neue Bitcoins in Umlauf gebracht werden. Das Halving trägt dazu bei, Inflation zu verhindern, indem es das Angebot neuer Bitcoins über die Zeit reduziert.

Gleichzeitig sorgt es dafür, dass das Mining von Bitcoins immer anspruchsvoller wird. Dies dient sowohl als Anreiz für Miner, auch weiterhin das Netzwerk zu sichern, als auch zur Kontrolle der maximalen Menge an Bitcoins, die im Umlauf sind.

„Je nachdem, wie hoch der Bitcoin-Preis zu diesem Zeitpunkt ist, könnten einige Miner beschließen, ihre Anlagen abzuschalten, da sie aufgrund der Halbierung der Blockbelohnungen unrentabel sein werden“, erklärt Luke Nolan von Coinshares im Interview.

In der Regel wird alle zehn Minuten ein Block entschlüsselt. Sollte das viel schneller gehen oder länger dauern, wird die Schwierigkeit der Rechenaufgaben von dem Protokoll automatisch angepasst.

Halvings verknappen das Bitcoin-Angebot regelmäßig

Durch das Halbieren der Blockbelohnung wird die Emission neuer Bitcoins kontinuierlich verlangsamt. Dies begrenzt die Gesamtzahl der Bitcoins, die jemals existieren werden, auf 21 Millionen. Das Halving sorgt dafür, dass der letzte Bitcoin irgendwann um das Jahr 2140 herum geschürft werden wird. Sind alle 21 Millionen Bitcoin gemint, erhalten die Miner nur noch die Transaktionsgebühren, aber keine neuen Bitcoins mehr.

Wer jetzt denkt, dass er einfach selbst anfangen könnte zu minen, um dafür mehrere Bitcoins als Blockbelohnung zu kassieren anstatt in Bitcoin zu investieren, dem sei gesagt, dass Mining nur mit Hochleistungsrechnern funktioniert und dass hinter den schnellsten Minern, die diese Belohnungen erhalten, ganze Minigfarmen mit viel Rechenpower stecken. Gerade Bärenmärkte zwingen dabei auch zahlreiche Minigfirmen regelmäßig in die Knie. Aber das nur nebenbei.

Die Reduzierung der Blockbelohnung und die damit einhergehende Verlangsamung der Emissionsrate führen dazu, dass der Bitcoin-Bestand künstlich verknappt wird. Diese Verknappung ist ein Schlüsselfaktor für den Wert von Bitcoin, da sie das Angebot begrenzt, während die Nachfrage potenziell steigen kann.

Die Angebotsbegrenzung der Bitcoins im System kann man in der folgenden Tabelle gut erkennen:

Quelle: eigene Berechnungen

So liest du diese Tabelle: Bis zum Halving-Jahr 2012 sind 10,5 Millionen neue Bitcoins in das System geflossen, sodass der Gesamtbestand im Umlauf bei 10,5 Millionen Einheiten an Bitcoin lag.

Streng genommen, müsste diese Tabelle bis ins Jahr 2140 reichen, in dem der letzte Bitcoin geschürft wird. Was sie aber auch in der jetzigen Form bereits verdeutlicht:

Bereits beim ersten Halving 2012 ist mit 10,5 Millionen Bitcoins knapp die Hälfte aller Bitcoins in das System geflossen.

Im Gegensatz zu klassischen Fiatwährungen wie dem Euro oder dem US-Dollar, die theoretisch von den Notenbanken in unbegrenzten Mengen gedruckt werden können, bietet das feste Angebot von Bitcoin aus Sicht von Experten einen Schutz vor Inflation. Und die immer langsamere Rate, mit der neue Bitcoins erstellt werden, imitiert Ressourcen wie Gold.

So viel zum systemseitig immer mehr abnehmenden Angebot an Bitcoin durch das Halving. Parallel zu dem immer geringeren Angebot an neuen Bitcoins steigt aktuell die Nachfrage nach Bitcoins seit dem Start der Spot-ETFs in den USA stark an.

Weniger Angebot und mehr Nachfrage könnten den Bitcoin-Kurs ankurbeln

Mitte April haben die Bitcoin-Spot-ETFs in den USA laut des Krypto-Experten Mark Valek von der Vermögensverwaltung Incrementum knapp 800.000 Bitcoin angesammelt. Der Bitcoin-Spot-ETF von Blackrock (IBIT) ist am 18. April 2024 laut Angaben von Farside Investors knapp 3 Monate nach dem Startschuss am 11. Januar bereits 15,4 Milliarden US-Dollar schwer.

Der neue Blackrock-ETF liegt damit weit vor Konkurrenten wie dem Bitcoin-Spot-ETF von Fidelity (FTBC) mit einem Volumen in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar. Eine höhere Marktkapitalisierung von Bitcoin führe allerdings nicht zwangsläufig zu stabileren Kursen, erklärt Valek. Der Grund: Bei Spot-ETFs ist es, wie bei anderen ETFs, leicht und schnell möglich, auszusteigen.

>> Mehr Informationen rund um die Einführung der Bitcoin-Spot-ETFs und deren langfristige Auswirkungen auf den Bitcoinpreis und den Kryptomarkt, findest du hier.

Das abnehmende Angebot und die steigende Nachfrage des Bitcoins sind prinzipiell gute Nachrichten für Anleger. Denn diese Entwicklungen könnten langfristig dazu führen, dass der Bitcoin-Kurs weiter ansteigt. Was noch hinzukommt: Die Zahl der Bitcoin, die sich auf Krypto-Börsen befinden und damit handelbar sind, sinkt seit rund drei Jahren kontinuierlich.

Das muss aber nicht zwangsläufig der Fall sein. Unter anderem die Zinsentscheidungen der Notenbanken und andere aktuell noch nicht vorhersehbare wirtschaftliche Entwicklungen können den Kurs der größten Kryptowährung beeinflussen, ähnlich wie das beim Aktienmarkt der Fall ist.

Es gibt auch Experten, die argumentieren, dass der Bitcoin-Kurs die Rallye, die bisher rund drei Monate nach dem Halving stattgefunden hat, bereits durch die Einführung der Bitcoin-Spot-ETFs vorweggenommen hat.

Wer recht behält, ist schwer zu sagen. Bald wissen wir auf jeden Fall mehr.